Chronik der Stadt Landsberg
29. Juli 961
Erstmalige Erwähnung in einer Urkunde Otto I.:Schenkung des Zehnts aus dem Slawengau Siusile an das Moritzkloster in Magdeburg "siusile inqua est civitas holm nominata", was soviel bedeutet wie: "Siusile in dem der Hauptburg Holm genannt ist"
1042 / 1044
Urkunde, in der Ekkehardt II. als Markgraf von Landsberg genannt wird (mit Gattin Uta als Stifterfiguren des Naumburger Domes bekannt)
um 1150
Besiedlung des Landes an der unteren und mittleren Elbe durch von Albrecht dem Bären ins Land gerufene Bauern aus Holland, Hessen und Westfalen (flämische Siedlergruppen in und um Landsberg sind durch die Kirche "St. Nicolai" bezeugt)
1160 - 1180
Dietrich III. , östlicher Markgraf, erbaut auf dem Landsberger Porphyrfelsen seine neue Residenzburg
1261
Bildung der Markgrafschaft Landsberg, die das sogenannte Osterland umfaßt. Im Dienste Dietrich des Weisen stehen, u.a., die Ministerialen von Rosenfeld, von Schwerz und von Beiersdorf, von Reinsdorf sowie Reußen.
1263
Dietrich von Landsberg verzichtet auf die Gerichtsbarkeit in Leipzig (Urkunde)
1268
Dietrich von Landsberg versichert am 1.März 1268 allen Kaufleuten, die nach Leipzig zur Messe kommen, persönlichen Schutz und Sicherheit für ihre Waren, auch wenn er mit den Landesherren dieser Kaufleute in Fehde steht
Ende 12.Jh.
Wappen mit blauen Pfählen auf goldenem Grund, als Zeichen der Markgrafen von Landsberg (Ursprung in Meißen)
Städte, welche in der Markgrafschaft Landsberg gegründet wurden, übernahmen das Wappen als Stadtwappen. Die Glocke des Rathauses aus dem Jahre 1691 (Museum Landsberg) trägt die älteste bekannte Darstellung des Wappens mit der Sonne.
1346
Erwähnung eines "Steinberges" bei Landsberg legt Vermutung nahe, hierin den Beginn des Landsberger Steinbruchbetriebes zu sehen
1534
Landsberg beginnt mit der Bierbrauerei
1546
Martin Luther übernachtet auf seiner letzten Reise von Wittenberg nach Eisleben mit den Söhnen Paul und Martin sowie dem Hauslehrer Ambrosius Ruthfeld aus Delitzsch am 24. Januar 1546 in der Doppelkapelle
1579
Die Einwohner des Fleckens Landsberg erbitten vom Herzog zu Sachsen das Stadtrecht, welches ihnen gegen jährliche Zahlung von 10 Groschen bewilligt wird.
1582 / 1589 / 1591
Großfeuer in Landsberg
2. Hälfte 16.Jh.
Bau des Landsberger Rathauses
1609
Landsberg wurde gegen Zahlung von 25 Gulden "Erbjagddienstgeld" jährlich, von den zu den Lehnspflichten zählenden Jagddiensten zu "Roß und Fuß" befreit.
1618
Gründung der Schmiede-, Böttcher- und Wagner-Innung
1618
Küsterschule in Landsberg (1746 Antrag auf neues Schulgebäude, Fertigstellung 1752)
1618 - 1648
Dreißigjähriger Krieg
Mehrfache Ausplünderungen und Inbrandsetzungen durch schwedische und kaiserliche Truppen
1622
Die Stadt Landsberg besaß schon das "Mühlenrecht"
1626
Landsberger Pfarre wurde erstmalig wieder mit einem Pfarrer besetzt.
Ersuchen um "Pfarrbefreiung" von Steuern wie Soldatengeld, Schatzungsgeld u.a.
1630
wurde dem Gollmaer Pfarrer verboten, in der Pfarre einen Bierausschank zu betreiben.
1640
Überfall auf Hamburger Kaufleute, die unterwegs zur Leipziger Neujahrsmesse waren (Raub von 70 Pferden)
1663
befindet sich im Gasthof "Goldener Löwe" eine Poststation. Postrouten führen von Leipzig nach Hamburg und von Leipzig nach Berlin. Zeuge dieser Zeit ist das Wappenteil der Landsberger Postmeilensäule im Museum.
1688
Der Ratskeller erhält das Privileg Franken- und Landweine sowie fremde Biere einzulagern, zu verzapfen und auszuschenken.
um 1730
Landsberger Postmeilensäule
1732
Kauf des Altarschrankes für die Doppelkapelle durch den Landsberger Waffenschmied und Kapellenvorsteher Christoph Gaul von der Gemeinde Zwochau für den Preis von 3 Talern
1776
erste Erwähnung eines Gemeindebrauhauses
1778
Naturdichter Johann Gottlieb Hiller wird am 15.10. in Landsberg geboren (starb am 9.1.1826 in Bernau).
1813
Gefecht bei Doberstau und Sichtung einer Gruppe französischer Soldaten vom Kapellenberg aus, durch Kosaken Angriff und Gefangennahme einiger Franzosen. Ein gefangener französischer Offizier verstarb im damaligen Düringsdorf an den Folgen seiner Verletzung
Die Nordarmee stand am 17./18. Oktober noch bei Landsberg, Befehlshaber (schwedischer Kronprinz Bernadotte) übernachtete in der Landsberger Sonnenapotheke und griff erst auf ausdrücklichen Befehl, den der Breslauer Professor Steffens überbrachte, am 18. Oktober in die Schlacht ein (Kriegsatlas in der Apotheke zurückgelassen).
1815
Der nördliche Teil des sächsischen Königreiches (einschl. Landsberg) kommt zu Preußen (Verlust der eigenen Gerichtsbarkeit, als Ersatz erhielt Landsberg ein Gerichtsamt, zu dem 32 umliegende Dörfer gehörten).
1818
Eine amtlich genehmigte Grabung auf dem Kapellenberg fand weder die erhofften Schätze, noch einen unterirdischen Gang.
1831
Wahl der ersten Stadtverordnetenversammlung am 18.September
1833
Es durften von 884 Landsberger Einwohnern nur 158 wählen und 35 gewählt werden (richtete sich nach Eigentum und Gewerbe).
1835
Gründung des ersten "Singevereins"
1837
großes Feuer in Landsberg
1848
Gründung einer Bürgerwehr unter Führung des Hauptmanns von Buzer (1849 Auflösung)
1849
Einführung des Dreiklassenwahlrechts in Preußen
1850
Die etwa 2166 Morgen große Stadtflur wird in 3 Jagdbezirke aufgeteilt. Gutsbesitzer Zeising wird als einzigem Landsberger Bürger das Recht eingeräumt, auf seinem Grund und Boden das Jagdrecht auszuüben.
1859
Eisenbahnstrecke Bitterfeld-Halle fertiggestellt
1863
erster Turnverein in LandsbergGründung der Landsberger Zuckerfabrik
1871
Gründung der Landsberger Malzfabrik
1873
Gründung der Landsberger Maschinenfabrik
1875
Anlage des Friedhofes in der Leipziger Straße
1876
Landsberg erhält eine Straßenbeleuchtung
1880
Freiwillige Turnerfeuerwehr
1883
Turnverein Jahn
1895
Landsberg erhält eine Stadtfernsprecheinrichtung mit Anschluß an das allgemeine Fernsprechnetz
1900
erster Konsum - Laden auf dem Topfmarkt eingerichtet
1905
Beginn der Elektrifizierung der Stadt
1913
Arbeitergesangsverein "Maiengruß"
1918
Landsberger Arbeiter- und Soldatenrat
1921
Rotsport Reinsdorf
1925
Einweihung des ersten Sportplatzes an der Zuckerfabrik, Landsberger Gruppe des Rotfrontkämpferbundes
1931
Einweihung des "Zweckverband-Wasserwerk Landsberg-Land"
1936
Zusammenschluß der Gemeinden Gollma und Schwätz zu Gollma sowie Gütz, Roitzschgen und Wölls-Petersdorf zu Gütz
1945
Antifa - Ausschuß
1946
Bodenreform
1948
Fertigstellung des Sportplatzes am Felsenbad
1955
Internationaler Box-Vergleichskampf DDR-CSR-VR Polen
1963
Besuch der ersten Kosmonautin der Welt, Valentina Tereschkowa, in Landsberg
1965
I. Kinder- und Jugendspartakiade des Saalkreises in Landsberg
1972
HASTAG wird VEB, VEB TAM wird gegründet
1975
Staatliche Ambulanz in der Köthener Str. 2
Gemeindeverband Landsberg (Landsberg, Hohenthurm, Queis, Reußen, Sietzsch, Spickendorf und Schwerz)
1983
neuer Schulbau für die Oberstufe (heute Sekundarschule) östlich des Kapellenberges
1990
Planungsbeginn für Gewerbe- und Industriegebiet an der B 100
1993
Fertigstellung der Schule für geistig behinderte Kinder (Regenbogenschule), Baubeginn für das Gymnasium
28.04.1993
Einweihung der ersten AGA-Produktionsanlage in den neuen Bundesländern durch seine Majestät Carl XVI. Gustaf König von Schweden und seine Gemahlin Silvia, die sich zu einem 3-tägigen Staatsbesuch in der Bundesrepublik aufhielten
Dez. 1995
Eröffnung der neuen Sporthalle am Gymnasium
1997
Gründung der Brauerei Landsberg