Ortschaft Reußen
Die OT Reußen (Ersterwähnung 1346 Rysen) und Zwebendorf (1349/50 Zcwibelndorf) mit Droyßig (1347 Drosequitz) sind slawische Siedlungen, die traditionell von der Landwirtschaft geprägt sind. Von 1960 bis 1991 wurde hier intensive Rinderzucht betrieben. Bei Droyßig sprudelte 1704 eine Quelle mit angeblich heilenden Kräften und über einige Jahre florierendem Kurgeschäft. 1858 und 1917/18 scheiterten Versuche von Bergbaugesellschaften, einen Kohleschacht zu eröffnen. Nach der Wende wurden beide Ortsteile im Rahmen der Dorferneuerung umfassend saniert. Gleichzeitig wurden neue Wohngebiete erschlossen und so in die Orte eingegliedert, dass der dörfliche Charakter erhalten blieb. Die Bevölkerungszahl stieg von 650 (1988) auf 1053 (2010), 2003 wurde der 1000. Einwohner geboren.
Die romanische Zwebendorfer Kirche wurde um 1290 erbaut und steht inmitten eines liebevoll angelegten und gepflegten Friedhofes. Seit Ende des Schmalkaldischen Krieges 1547 waren die Kirchen in Klepzig und Zwebendorf als Schwesterkirchen in einem Pfarramt vereint. Mit der Neueinteilung der Pfarrbereiche kam die Kirchengemeinde Zwebendorf 1985 zu Hohenthurm und Klepzig 1993 zu Landsberg. Sehens- und erlebnisreich sind weiterhin die Aktivitäten der Vereine – vom Lokalfußball mit Derbystimmung bis hin zum Erntedankfest mit Wettmelken, Korndreschen und Kuhlotto.
In Reußen spielt der Fußball eine wichtige Rolle – die Spiele der SG Reußen in der Landesklasse machen den Sportplatz zum gemeinschaftlichen Treffpunkt. Im Ortsteil Zwebendorf ist neben der Freiwilligen Feuerwehr der im Jahr 2003 gegründete Heimatverein Zwebendorf aktiv. Die Mitglieder pflegen das ländliche Brauchtum und gestalten über das Jahr vom Traditionsfeuer über den Tanz in den Mai bis hin zum dreitägigen Erntedank zahlreiche Feste. Auch im Saal des örtlichen Gasthofs finden verschiedene Veranstaltungen statt.