Ortschaft Queis
Klepzig ist ein Sackgassendorf aus dem 10./11. Jh. und wird erstmals im Jahr 1291 als „clepz“ erwähnt. Kockwitz (erstmals 1346 erwähnt) ist ein sorbischer Rundling. Queis findet als Rittergut Erwähnung, dessen Besitzer bis 1945 in Zwebendorf und Klepzig das Kirchenpatronat ausüben. Bis 1684 sind dies die Herren von Dieskau, danach durch Verheiratung die Herren von Krosigk. Ab 1760 wechselt das Patronat häufig, bis 1839 die Herren von Rauchhaupt das Rittergut kaufen. In Wiedersdorf, das 1574 mit 19 Feuerstellen als „Widdersdorf“ im Pfarrmatrikel erscheint, wird 1727 ein Windmüller genannt. Die jüngere Queiser Geschichte ist von der Braunkohle überschattet: Bereits 1971 existieren Pläne zu deren Abbau. Nach Probebohrungen folgt 1981 der endgültige Baustopp, da 1993 ein Tagebau aufgeschlossen werden soll. Die politische Wende beschert den Orten jedoch eine Zukunft. Zwischen Queis und Klepzig entstehen neue Wohngebiete. Archäologische Funde im Rahmen der Erschließungsarbeiten in den 1990er Jahren für das Gewerbegebiet Halle/Queis weisen auf eine frühzeitliche Besiedlung des Areals hin.
Kockwitz weist rund um den Dorfplatz heute noch die runde Siedlungsform auf. Eine Kirche gab es in Klepzig vermutlich schon um 1100. Sie soll zu Ehren Marias erbaut und dem Heiligen Pankratius geweiht worden sein. Nach einem wahrscheinlichen Brand und der Reparatur im 17. Jh. wurde 1754/55 ein Neubau errichtet, um 1773/1774 erfolgte der Umbau zur Kreuzkirche. Das die Silhouette prägende Wahrzeichen des Ortes litt im 20. Jh. unter zwei Weltkriegen und ausbleibenden Erhaltungsarbeiten infolge der Tagebaupläne, die den Abriss der vier Ortsteile vorsahen. 1993-95 legte die Kirchengemeinde mit Sicherungsarbeiten und der Turmsanierung den Grundstein für die Instandsetzung. Seit 1996 sorgt der Förderverein Klepziger Kirche e. V. für die umfassende Wiederherrichtung und Belebung des Bauwerkes.
Im Traditionssportverein SG Queis (1909 als Turnverein gegründet) gibt es u. a. eine aktive Handballabteilung und den Trendsport Nordic Walking. Kulturell bereichert der Förderverein der Klepziger Kirche mit dem zweijährlich veranstalteten und über die Region hinaus bekannte Dreschfest sowie Veranstaltungen rund um die Kirche das dörfliche Leben.